Grundschule mit Tagesheim An der Schäferwiese

 Elternbeirat

Jahrbuch der Grundschule mit Tagesheim An der Schäferwiese • Juli 2 0 0 8

Bericht des Elternbeirats für das
Schuljahr 2007 / 08

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Zum Ende des Schuljahrs möchten wir in einem Rückblick aufzeigen, wie viele Themen, Aktivitäten und Aufgaben den Elternbeirat im laufenden Schuljahr beschäftigt haben. Der Rückblick ist verbunden mit einem großen Dankeschön an alle, die sich engagiert haben und soll zur weiteren Mitarbeit einladen.

Aufgaben aufteilen
Die Arbeit des Elternbeirats an unserer Schule besteht im Grunde aus zwei unterschiedlichen Bereichen. Zum Einen gestalten Eltern mit Festen und anderen Aktionen das Schulleben an unserer Schule. Zum Anderen ist der Elternbeirat auch Interessensvertretung der Eltern.  Es ist also seine Aufgabe, über Kritik und Wünsche, aber auch Probleme und Konflikte mit der Schulleitung, LehrerInnen oder dem Schulträger ins Gespräch zu kommen.

Der Elternbeirat hat in diesem Schuljahr zum ersten Mal diese zwei Arbeitsbereiche getrennt. Die Arbeitsgruppen (AGs) für die Organisation von Festen und Aktionen wurden geöffnet: Alle Eltern konnten sich an diesen AGs beteiligen, ganz gleich, ob Sie Klassenelternsprecher sind oder nicht. Diese Öffnung ermöglicht es mehr Eltern mitzumachen und verteilte die Aufgaben auf mehrere Schultern. Schon bei der Bildung der AGs im Rahmen einer Sitzung im Oktober wurden diese Erwartungen erfüllt. Viele Mütter und Väter hatten Interesse, sich für eine Aktion zu engagieren. Auf Anhieb konnten für alle Veranstaltungen arbeitsfähige AGs gebildet werden. So hatten wir im Jahreskreis zahlreiche Ereignisse: St. Martin, Nikolaus, Osterhase, Fußballturnier und Sommerfest mit dem Künstlermarkt. Dank der vielen unermüdlichen Arbeitsstunden vieler Eltern organisierten die AGs in eigener Regie die teilweise doch sehr großen Veranstaltungen. Bei einem Sommerfest oder einem St.Martins-Umzugnehmen beispielsweise regelmäßig zusammen an die tausend Menschen teil. Eine Größenordnung, die immer wieder eine Herausforderung ist. Um so schöner, wenn die Kinder, ErzieherInnen und Eltern viel Freude an den Aktionen haben. Für das Engagement der Eltern gilt ein besonderes Dankeschön!

Elterninformationsabende
Regelmäßig wird der Wunsch geäußert, dass der Elternbeirat Referenten einlädt, die zu Erziehungs- und Schulthemen einen Vortrag halten. Elterninformationsabende direkt an der Grundschule neben an sind eine Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen und gleichzeitig Informationen zu erhalten. Die KlassenelternsprecherInnen diskutierten im Rahmen einer Vollversammlung über die in Frage kommenden Themen. Welche Themen sind gerade aktuelle? Zu welchen Themen besteht Informationsbedarf? Am Ende der Versammlung hatten wir folgendes Ergebnis: An erster Stelle stand die ‚Förderung von sozialen Kompetenzen‘: was können Eltern und Schule tun, damit sich unsere Kinder respektvoll, gewaltfrei, aber auch mutig und selbstbehauptend verhalten können?
An zweiter Stelle standen Fragen rund um das Thema ‚Lernen‘, also lernfördernde Programme. Wie lassen sich Lernschwächen feststellen und welche Unterstützung brauchen die Kinder? Als weitere Themen wurde der ‚Umgang mit Medien‘ und die ‚Bildung zu Gesundheitsthemen‘ (z. B. Ernährung) genannt.

„Ärgern, Schikanieren, Kindermobbing“
Ein erster Elternabend wurde dann durch die AG ‚Soziales Lernen‘ organisiert. In dieser AG beschäftigen sich Eltern, LehrerInnen und ErzieherInnen mit der Förderung eines guten Schulklimas und was Kinder und Erwachsene dazu lernen können. Frau Zwenger-Balink vom Kinderschutzbund München konnte für einen Elterninformationsabend unter dem Titel „Ärgern, Schikanieren, Kindermobbing“ gewonnen werden. An die neunzig Eltern und LehrerInnen sindan diesem Abend gekommen und haben sich zu Entstehung und Auswirkung von Mobbing unter Kindern informiert. Der Vortrag ermöglichte den Eltern einer Klasse, die Probleme ihrer Kinder gegenüber dem Elternbeirat deutlich anzusprechen. Die Eltern beschrieben, dass Mobbing sich in ihrer Klasse längst etabliert hat und einige Kinder darunter sehr leiden. Der Elternbeirat unterstützte die Eltern bei der Findung einer Lösung. Nachdem deutlich wurde, dass die Kinder in ihrer Klassengemeinschaft Hilfe brauchen, konnte die Klasse am Programm „Komm wir finden eine Lösung“ teilnehmen. Die erfahrenen TrainerInnen des Kinderschutzbundes konnten mit den Kindern die Probleme in der Klasse bearbeiten. Die Lösung dieses Problems wäre nicht möglich gewesen, wenn nicht alle - die Kinder, die Eltern, die LehrerInnen, die ErzieherInnen und die Schulleitung – in einer sehr konstruktiven Weise mitgewirkt hätten. Diese Zusammenarbeit war sehr hilfreich und hat letztlich eine wirkliche Verbesserung für alle beteiligten Kinder ermöglicht. Der Elternbeirat hat die Durchführung des Programms finanziell unterstützt. Zudem konnte eine weitere Klasse am Programm als Prävention teilnehmen.

„aufg‘schaut“
Ein weiterer Elterninformationsabend wurde zum Polizeiprogramm ‚aufg´schaut‘ angeboten. Das Programm wird in vielen Klassen unserer Schule durch die jeweiligen LehrerInnen durchgeführt. Elterninformation zu den Methoden und Themen der Kurse sind sinnvoll, da die Eltern die Kinder auch selbst unterstützen können. Herr Kappelmaier von der Münchner Polizei hat die ca. 70 Mütter und Väter über das Programm und den Themenbereich sexueller Missbrauch informiert.
Auch im nächsten Jahr soll es wieder Elterninformationsabende geben. Auf der Liste stehen ja noch weitere Themen, zu denen nach und nach Veranstaltungen organisiert werden sollen. Hinweise zu möglichen Referenten werden gerne aufgenommen.

Englisch
Seit einigen Jahren wird in den 3. und 4. Klassen Englisch unterrichtet. Das Fach hat im Fächerkanon eine Sonderstellung. Es ist das einzige Fach, das nicht benotet wird. Andererseits haben viele Eltern von ehemaligen SchülerInnen die Erfahrung gemacht, dass der Englischlernstoff der Grundschule an den weiterführenden
Schulen vorausgesetzt wird. Eine Umfrage bei den Eltern der ehemaligen SchülerInnen hat die Problematik bestätigt. Die Gestaltung des Englischunterrichts an der Grundschule passt nicht mit den Erwartungen der weiterführenden Schulen zusammen. Damit die Kinder für die 5. Klasse besser vorbereitet sind, sollten sich die LehrerInnen der verschiedenen Schularten miteinander austauschen. Der Elternbeirat hat einzelne Kontakte vermittelt und Frau Rösner hat den Vorschlag aufgegriffen und ein Treffen unserer EnglischlehrerInnen mit den Englischlehrerinnen der weiterführenden Schulen organisiert.
 
Schule, Geld und Projekte
Der Elternbeirat nimmt bei Veranstaltungen Geld ein, das er zur Förderung verschiedener Aktivitäten an unserer Schule einsetzen kann. Dabei verteilt der Elternbeirat das Geld der Elternschaft um, so dass es für die Gemeinschaft wirksam verwendet werden kann. Damit diese Vergabe transparent ist, hat der Elternbeirat einen Förderleitfaden erarbeitet. Der Leitfaden beschreibt, in welchem Rahmen eine finanzielle Unterstützung einzelner Projekte möglich ist. Und er konkretisiert die Ziele der Förderung. Der Leitfaden soll anregen, Ideen und Vorschläge für spannende Lern- und Sozialprojekte zu entwickeln. Der Förderleitfaden wurde den LehrerInnen und den KlassenelternsprecherInnen vorgestellt.
Sonst möchte der Elternbeirat, dass das Thema „Geld“ an der Grundschule keine große Rolle spielt. Die Schule soll möglichst frei von Werbung und kommerziellen Angeboten bleiben. Werbung für Skischulen, Zeitschriften, etc. lehnen wir ab. Und Geld soll auch unter den Kinder nicht wichtig sein. Die Kinder sollen sich an unserer Schule als gleichberechtigte und gleichwertige Menschen anerkennen. Dabei soll Geld nicht zu einem besseren Ansehen verhelfen können. Gerade aus diesem Grund hat sich der Elternbeirat gegen den Herbstlauf im nächsten Schuljahr ausgesprochen. Das Sammeln im Rahmen einer Schulveranstaltung in der Unterrichtszeit stellt die Freiwilligkeit des Spendens doch sehr in Frage. Wir wollen, dass Kinder und Eltern frei von jeglichem sozialen Druck oder Kontrolle spenden können. Der Herbstlauf erfüllt diesen Anspruch nicht. Der Elternbeirat empfiehlt der Schulleitung auf den Herbstlauf als Spendenlauf in Zukunft zu verzichten.

Verunsicherung auf dem Schulweg
Als Folge des absoluten Rauchverbots an Schulen sammelten sich die rauchenden jugendlichen SchülerInnen der Berufsschulen an der Bergsonstraße auf den Gehwegen ‚Lucia-Popp-Bogen‘. Die GrundschülerInnen aus dem Viertel rund um die Jaspers-Allee mussten jeden Morgen
an den rauchenden Jugendlichen vorbeigehen. Einige Eltern haben berichtet,
dass ihre Kinder vor den Jugendlichen Angst haben und der Gehweg oft komplett
versperrt ist. Die Elternbeiratsvorsitzenden haben bei einem Gespräch mit dem Schulleiter der Berufsschule die Probleme der Grundschulkinder vorgebracht. Die Berufsschule hat sich dem Problem angenommen und nach Lösungen gesucht. In den letzten Monaten gab es keine erneuten Beschwerden mehr.

Informationen für alle Eltern
Zum Schuljahresbeginn haben alle Eltern der ersten und zweiten Klasse eine Infobroschüre mit allen allgemeinen Hinweisen zum Schulleben bekommen. Die Broschüre wurde vom Elternbeirat erstellt und vervielfältigt. Auch im Herbst `08 werden die Eltern der neuen 1. Klassen diese Broschüre erhalten. Ein neues Infoblatt beschreibt die verschiedenen Ämter und Aufgaben in der Elternvertretung und lädt zur Mitarbeit ein. Informieren können sich Eltern auch auf der Internetseite der Schule, die ebenfalls von einem sehr engagierten Elternbeiratsmitglied
gepflegt wird. Die Schulzeitung und das Jahrbuch berichten über den Alltag und die Höhepunkte an unserer Schule.

Ausblick
Im Rahmen der Vorgespräche zwischen Schulleitung und Elternbeirat zum kommenden Schuljahr haben wir erfahren, dass das Kultusministerium offensichtlich auch für das Schuljahr 2008/09 an den bisherigen Obergrenzen für die Bildung von Grundschulklassen festhält. So könnten im Herbst nur drei 1. Klassen mit jeweils 29 SchülerInnen gebildet werden. Um Haaresbreite hätten wir auch unsere jetzigen vier 2. Klassen neu aufteilen müssen. Die Klassengemeinschaften wären auseinander gerissen worden, damit drei Klassen mit je 30 SchülerInnen gebildet werden. Hier reicht die Schülerzahl jetzt gerade so aus, damit doch wieder vier Klassen gebildet werden können. Der Elternbeirat hat sich umgehend mit dem staatlichen Schulamt und dem Kultusministerium in Verbindung gesetzt.
Die vollmundigen Ankündigungen von Grundschulklassen mit maximal 25 Kindern, will die Staatsregierung aber erst bis 2013 umgesetzt haben. Kontakte zur Presse, zu Elternverbänden, zu Parteien und zu den betroffenen Eltern der nächsten ersten Klassen wurden aufgenommen.

Der Elternbeirat will folgende Ziele und Anliegen fördern:
• ein positives Klima an unserer Schule und/oder in den Klassengemeinschaften
• soziale Kompetenz aller Mitglieder der Schulgemeinschaft
• Chancengleichheit unter den Kindern
• interkulturelle Verständigung und Integration
• Mitbestimmung und demokratische Bildung
• innovative Lern- und Förderungskonzepte
• Lust am Lernen und Leistungsbereitschaft
• Kulturelle Angebote und Fähigkeiten
• Sport- und Gesundheitsprojekte
• Naturerfahrung & Umwelterziehung
• Öffnung der Schule nach außen
• Kommunikation und Zusammenarbeit unter Eltern, LehrerInnen und ErzieherInnen
• ein gemeinsamer, konstruktiver Diskurs über Möglichkeiten der Erziehung
• Interessensvertretung der Eltern an unserer Schule

Die Förderschwerpunkte des Elternbeirats liegen auf
• der Schulgemeinschaft
• einzelner Klassengemeinschaften
• die Erwachsenen an der Schule, also Eltern, LehrerInnen und ErzieherInnen in der Wahrnehmung ihrer gemeinsamen Erziehungsaufgabe zu unterstützen
• einzelnen Kindern, die aufgrund der finanziellen Lage, nicht alle Ausgaben für beispielsweise eine Klassenfahrten selbst bestreiten können.
(Auszug (gekürzt) aus dem Förderleitfaden des Elternbeirates)

Ab Herbst 2008 wird an unserer Schule ein Erweiterungsbau für Schule und Tagesheim errichtet. Trotz der Versicherung der Bauplanung: durch Bauarbeiten ist mit Belastungen des Schulbetriebes zu rechnen. Für alle im Schulhaus heißt es „enger zusammenrücken“. Insbesondere die 4. Klassen, die sich auf den Übertritt vorbereiten, sollen nicht neben der Baustelle lernen müssen. Aber auch für alle anderen Klassen, das Tagesheim und die Mittagsbetreuung wird die Bauzeit eine Belastungsprobe.

Vielen Dank
„Jeder kann sich so Einbringen wie er kann und es möchte.“ Das ist für den Elternbeirat ein Leitsatz für die Zusammenarbeit in der Elternschaft. Wir freuen uns über jedes Engagement. Ohne diese Mitwirkung von Eltern wäre vieles an unserer Schule nicht möglich. Wir danken den vielen engagierten Müttern und Vätern für ihre vielen Stunden Einsatz für eine freundliche und lebendige Schulgemeinschaft.

Für den Elternbeirat
Robert Pechhacker,
Mitglied des Elternbeirats